Musikalische Leitung: Errico Fresis
Regie: Frank Hilbrich
Bühne: Isabelle Kaiser
Kostüme: Claudio Aguirre
Video/Film: Elisa Gómez Alvarez / Alma Frederyke Sauerbrey / Marc Trompetter
Was wünscht sich ein der Liebe müde gewordenes Paar wenn plötzlich eine Fee auftaucht und drei Wünsche freistellt? Herr und Frau Juste sind zunächst beglückt, dann überfordert. Und schließlich wünschen sie sich genau das, was auch den letzten Rest ihrer Ehe gründlich ruiniert: Geld, ewige Jugend und bedingungslose Liebe!
Die 1928/29 komponierte (Jazz- und Film-) Oper von Bohuslav Martinů „Les trois souhaits ou Les vicissitudes de la vie“ (Die drei Wünsche oder Die Wechselfälle des Lebens) nach einem Text von Georges Ribemont-Dessaignes wird in unserer Produktion zum ersten Mal in Berlin gezeigt.
Wie drei Todsünden ziehen sich die virtuos herumwirbelnden drei Wünsche durch
Bohuslav Martinůs Jazzoper aus dem Jahr 1929. Nicht weniger virtuos werden dabei beständig die Realitätsebenen gewechselt. Was ist Wirklichkeit, was Traum, Wunsch, was reales Geschehen und was Film? Der dem Dadaismus nahestehende Textdichter
Georges Ribemont-Dessaignes schafft in seiner scheinbar märchenhaften Handlung eine verstörende Verwirrung für die Hauptfiguren, zeigt letztlich die Krise des modernen Menschen schlechthin. Am Ende stehen Zweifel, Unsicherheit und die entsetzliche Erkenntnis, dass nichts greifbar ist. Die Befriedigung von Wünschen jedenfalls macht das Leben nicht erfüllter und auf gar keinen Fall leichter. Martinůs Musik zitiert dazu die Modetänze der 1920er Jahre genauso wie die großen Vorbilder der mitteleuropäischen Sinfonik. Und dennoch bleibt sie dabei stets ganz eigen und unverwechselbar.